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2009 Kroatien
2010 Südtürkei
2011 Griechenland
2012 Kroatien
2013 Schiffstaufe

2013 Pula bis Zadar2013 Zadar bis Murter2013 Murter bis Split

Split_Split 2013
Split bis Dubrovnik 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Montenegro nach Albanien, Shengjin, Durres, Vlore

19. Juli
Nach dem Ausklarieren in Bar, verliess ich das Land Montenegro. Nach 38 Seemeilen erreichte ich den Handels- und Fischerhafen Shengjin in Albanien, wo ich mich auch einklarieren musste. Bei der Enfahrt in den Hafen meldete mich per Funk, Rückmeldung bekam ich nicht – aber einige Leute standen schon bereit. Ich wurde angewiesen längsseits an der rostigen Mole (sieh Bilder) fest zumachen, klappte wurderbar. Weiter vorne an der Mole war eine belgische Segelyacht parkiert. Mit all meinen Papieren, Pass, Versicherung, wurde ich gebeten den Herren Hafenmaster, Polizist und Marinero in das Hafenbüro zu folgen. Nach all den Formalitäten lud mich der Marinero zu einem Bier ein, der Polizist und der Mafenmaster kamen auch mit. Es war wirklich eine tolle Begegnung, fast wie in einer schweizer Beiz am runden Tisch. Der eher dickliche Marinero Herr Forrk sprach gut englisch. Er fragte mich über all meine Pläne, was ich arbeite in der Schweiz und wo meine Frau sei. Für den nächsten Tag bekam ich eine Fahrtbescheinigung mit der Abfahrtszeit und der Destination Durres. All dies kostete mich 50 Euro. Später nachdem ich mein Schiff wieder aufgeräumt hatte, kamen der Sohn und Marinero mit dem Mercedes und fuhren mich in die Stadt, wo ich Geld wechselte, die albanische Währung „Leke“ (1 Euro = 140 Leke). Herr Forrk gab mir auch Tipps, wo man gut isst. Die beiden Herren fuhren wieder nach Hause und ich besichtigte die eher unaufgeräumte Stadt. Ich spazierte am Strand entlang und wählte eine Pizzeria, wo ich auch eine Pizza bestellen wollte. Wegen Sprachschwierigkeiten rufte der Kellner einem Mann, der Albaner sprach gut Schweizerdeutsch und lebt in Leibstadt. Nach dem Essen wurde ich noch zu einem Raki „Schnaps“ eingeladen. Ich muss schon sagen die Albaner sind gute, hilfsbereite und ehrliche Menschen – bis jetzt habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.

20. Juli
Ich habe gut geschlafen – mein Plan und die Abfahrtszeit besagten, dass ich um 9.00 Uhr abfahren muss. Um 07.00 Uhr klopfte es ein meiner ArohaDorea. Ein Mann forderte mich auf den Platz zu verlassen, weil ein Frachtschiff mit Zement an meiner Mole festmachen will.
Gesagt getan, verholte ich mich auf die andere Seite der Mole – das gibt Übung fürs Parkieren. Punkt 09.00 Uhr verliess ich den Hafen Shengjin mit dem Ziel Durres.
Ich hatte guten Wind und konnte auch einige Meilen segeln, zuletzt schlief der Wind wieder ein – mein Volvo Penta 55 PS half mir an das Ziel zu gelangen. Vor der Einfahrt in den Hafen, musste ich wegen Untiefen zwischen den markierten Bojen navigieren. Mein Kartenplotter weisst mir den Weg, deswegen bin ich dankbar und hoffe, dass er mich noch lange bedient. Wieder an der Mole anlegen – es waren schon vier weitere Segler da. Der Marinero hiess Georg und er beherrschte das Englisch noch besser als Mister Forrk von Shengjin. Ich fragte ihn weshalb er so gut englisch spräche – er wollte mal Englischlehrer werden, habe sich dann anders entschieden. Sein Papierkrieg kostete 70 Euro. Ich liebe diesen Papierkrieg, man erfährt immer das Wichtigste über Land und Leute und dazu bekommt man immer noch ein Bier dazu – ich wollte diese Runde bezahlen, aber Mister Georg bestand darauf die Rechnung zu bezahlen.

21. Juli
Nach Sonnenaufgang (siehe Foto) 06.20 Uhr legte ich ab mit Ziel Vlore. Nach harten 68 Seemeilen mit unangenehmen Schwell von der Seite, erreichte ich die Marina Orikum, es ist die einzige Marina in Albanien mit Moorringleinen, Wasser und Strom. Kostenpunkt für Schreibgebühr 30 Euro und Übernachtung 40 Euro. Die Marina gehört einer italienischer Familie. Nach den beiden Anleger, Shegnjin und Durres war mein Schiff total verschmutzt – mit grossem Einsatz glänzt es nun wieder. Ich machte Ausflüge mit dem Bike – Einkaufen, Baden, Kochen, Essen, Schlafen – all dies was man so tut als Segler!
Das Nachbarschiff, ein Franzose musste seinen Motor reparieren, dazu brauchte er spezielle Schraubenschlüsse – ich konnte ihn damit bedienen – er war überglücklich. Anderntags lief er Um 05.30 Uhr aus mit Ziel Italien. Um 09.00 Uhr kam er im Schlepp der Coast Guard wieder in die Marina zurück. (siehe Foto) Der Motor ist nun total im Eimer. „Ein Marinero hat mir mal gesagt – an deinem Schiff hast du zweimal Freude, das erste Mal, wenn du es kaufst und das zweite Mal, wenn du es verkaufst.“

Morgen geht meine Fahrt weiter nach Sarandes, ca. 50 Seemeilen. In diesem Frachthafen muss ich wieder ausklarieren um weiter nach Corfu zu segeln.

Geschichte von Vlora
Ismail Qemali rief in Vlora die Unabhängigkeit der Republik Albanien aus. Abgebildet sind die Feierlichkeiten in Vlora zum ersten Jahrestag der Unabhängigkeit.
Die neuere Geschichte der Stadt war wiederholt von großer Bedeutung für ganz Albanien. Während den Balkankriegen wurde die Stadt am 3. Dezember 1912 von der griechischen Flotte in Beschuss genommen. Doch nachdem Österreich-Ungarn und Italien Griechenland aufforderten, sich nicht im strategisch wichtigen Vlora einzumischen, wurde sie aus den Kriegshandlungen ausgenommen. In Vlora rief am 28. November 1912 Ismail Qemali die Unabhängigkeit Albaniens aus. Bis Anfang 1914 war Vlora Sitz der ersten provisorischen Regierung des Landes. Im Dezember desselben Jahres besetzten italienische Truppen die Hafenstadt. Mit Hilfe dieses Stützpunkts kontrollierte Italien den südlichen Ausgang der Adria. 1920 wurden die italienischen Truppen durch einen Aufstand der Albaner zum Rückzug gezwungen.
Von 1939 bis 1943 war die Stadt erneut von Italien besetzt, der U-Boot-Hafen bei der vorgelagerten Insel Sazan war Anlass für Bombenabwürfe der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs auf Hafen und Stadt. Nach dem Krieg waren kaum noch Gebäude aus osmanischer Zeit erhalten. Von 1956 bis zu Albaniens politischen Bruch mit Moskau 1961 unterhielt die Sowjetunion eine Marinebasis in Pashaliman am südwestlichen Ende der Bucht. In den 1950er Jahren war dies der einzige sowjetische Militärstützpunkt im Mittelmeerraum.
Kampf gegen Kriminalität in den 1990er Jahren.
In jüngerer Zeit war das Augenmerk der ganzen Welt auf Vlora gerichtet, als im Januar/Februar 1997 die Unruhen, die zum Sturz der Regierung und anarchischen Verhältnissen führten, von hier aus auf ganz Albanien übergriffen.
In den 1990er Jahren wurde Vlora zu einem Zentrum des Schmuggels über die Adria. Das italienische Festland ist nur rund 60 Kilometer entfernt. Mit Schnellbooten können Schmuggler die Straße von Otranto in wenigen Stunden erreichen. Die Mafia transportierte so Drogen und zum Teil auch Waffen, insbesondere aber Menschen (Flüchtlinge aus Albanien und Asien sowie Frauen für die Prostitution) nach Westeuropa. Wiederholt kam es zu Unfällen, bei denen mehrere Flüchtlinge ertranken. Gegenwärtig kämpfen die albanischen Behörden mit Unterstützung von Italienern, Deutschen und Amerikanern gegen das organisierte Verbrechen.

Lieber Gruss
Willy

 
Bilder von Shengjin

 
 
Bilder von Durres
 
   
Bilder von Vlore
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