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Sarande nach Korfu

26. Juli 2013
Um 05.15 Uhr musste ich den Wecker nicht abschalten – ich war schon lange Zeit wach.
Die Marina Orikum liegt in einer Bucht, welche etwa 10 Meilen tief ist. Nach der Umrundung des Kaps, nahm ich Kurs Richtung Süden, wollte gerade die Segel setzten, da überfiel mich der Fallwind von den Bergen mit Böen bis zu 38 Knoten, (siehe meine Instrumenten-Aufnahme) der rot Punkt zeigt immer das Maximum an. Nach ca. 10 Meilen war der Spuk vorbei, dann hatte ich wieder unter 10 Knoten Wind, was unter Segel wieder zu wenig war, da ich 65 Seemeilen zurücklegen musste – war der Motor die beste Lösung. Im Frachterhafen angekommen, wo eigentlich die Gastboote anlegen, war für mein Segelboot kein Platz mehr. Sie verwiesen mich an die Betonmauer. Unter viel ablandigem Wind musste ich längsseits anlegen – ging gut. Mein Boot schaukelte tüchtig auf und ab. Um meine Fender zu schützen, band ich meine Gangway zwischen der Mauer und den Federn fest. Die Nacht mit dem Schwell und wieder der lauten Musik war nicht sehr erholsam. Am folgenden Tag verholte ich die durchgeschüttelte ArohaDorea an einen anderen, ruhigeren Platz.
Die Stadt Sarande ist eine Touristenstadt, es gibt viele Hotels und Ferienwohnungen – aber die meisten sind nicht besetzt, dazu wird immer noch gebaut. Entlang der Promenade werben die Restaurants um ihre Gäste. Das Essen ist sehr gut und recht günstig. Zum Beispiel ein Menü mit Wein kostet ca. CHF 10.00, was mein Portemonnaie überhaupt nicht strapaziert.
Ich habe einige Schweizer getroffen, welche mit Auto von der Schweiz, oder mit dem Schiff von Korfu anreisten. Auch Albaner-Schweizer, die Verwandte in Sarande haben, verbringen ihre Ferien hier.
Die Albaner preisen ihre Waren am Strassenrand an bis weit in die Nacht hinein – ob sie viel verkaufen ist fraglich! Der Gemüsemarkt und mit all den Früchten ist von hervorragender Qualität und in grosser Auswahl. Viele grüssen mich schon – ich bin doch schon ein paar Tage hier.
Der Verkehr in der Stadt ist ein Schauspiel: Die Verkehrsampeln sind alle ausser gefecht – und es gibt einige davon. Der Polizist kontrolliert eine Kreuzung, er pfeift andauernd die Trillerpfeife – es sind verschiedene Melodien – die Autofahrer, besser gesagt die Mercedesfahrer (etwa 70% fahren Mercedes) hupen – der Polizist hat überhaupt keinen Einfluss auf den Verkehr, entweder er rollt oder er rollt nicht! Mitten auf der Kreuzung begrüsst der Polizist einen Bekannten, es wird geschwatzt, oder er telefoniert – und dann pfeift er wieder um seine Präsenz zu demonstrieren. (siehe Fotos) Wenn man einen Einkauf tätigt, hält man eben mit dem "Mercedes" an wo es gerade Platz hat, auch wenn es auf dem Fussgängerstreifen oder auf der Strasse ist, das nachfolgende Auto muss eben warten bis die Strasse wieder frei ist.

Mit dem Bus besuchte ich die alte Stadt Buntrint, welche eine sehr alte Geschichte hat.
Gründungsmythen
Es existieren zwei Gründungsmythen. Eine führt die Entstehung der Stadt auf einen Gründer gleichen Namens zurück. Die andere weist Helenos, einem Sohn des trojanischen Königs Priamos, die wesentliche Rolle zu: Er habe demnach auf der Flucht aus dem brennenden Troja nach der Landung beim heutigen Butrint im Rahmen eines Rituals einen Stier opfern wollen, doch sei dieser geflohen, habe die Lagune durchquert und sei am gegenüberliegenden Ufer tot zusammengebrochen. So leite sich der Name der Stadt von βούς ab, dem griechischen Wort für Stier.
Neben den griechischen Mythen gibt es von Butrint auch eine Legende aus der römischen Mythologie. Der Aeneis nach soll Butrint vom Helden Aeneas besucht worden sein, als es ihn nach seiner Flucht aus dem brennenden Troja in die Region Epirus verschlug, bevor er später nach Latium kam und zum Stammvater der Römer wurde. In Butrint trifft er auf Andromache und Helenos, die, ebenfalls aus Troja entkommen, über Chaonia herrschen.

Griechische Römische Zeit
228 v. Chr. wurde Butrint zusammen mit Korfu römisches Protektorat, doch erst ab 167 v. Chr. nahm der römische Einfluss zu und wurde schließlich dominierend. Doch bis weit in die Kaiserzeit konnte Butrint mit seiner Umgebung eine gewisse Eigenständigkeit bewahren, die in Form eines Koinons bestand und von den Praesebes geführt wurde. 146 v. Chr. kam Butrint zur neu eingerichteten Provinz Macedonia.
49 v. Chr. besuchte Gaius Iulius Caesar die Stadt und erklärte sie zur Veteranenkolonie.

Venezianische und osmanische Zeit (1318/40-1912)
Was von der Stadt Butrint noch übrig war, besetzte die Republik Venedig, die hier mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1797 einen Stützpunkt unterhielt, um die Straße von Korfu für ihre Schiffe zu sichern. Der Rest der Region wurde von den Osmanen besetzt. Neben dem Kastell auf dem Stadthügel erbauten die Venezianer auf der anderen Seite des Vivar-Kanals auch eine weitere, dreieckige Festung, die den Zugang vom Meer zur Stadt überwachte.
Bereits 1435 und 1448 besuchte Cyriacus von Ancona die Stadt, wobei ihm mehrere klassische Inschriften auffielen, von denen er drei transkribierte.
Im 17. Jahrhundert gelangten die Osmanen für einige Zeit in den Besitz dieser Festung. Im September des Jahres 1716 gewann Venedig das Kastell unter Johann Matthias von der Schulenburg von den Osmanen zurück. 1797 wurde Butrint kurzzeitig französischer Besitz, als die Republik Venedig nach dem Frieden von Campo Formio von Napoleon Bonaparte aufgelöst wurde.
Schon zwei Jahre später wurde Butrint von Ali Pascha von Ioannina erobert und kam damit endgültig zum Osmanischen Reich, zu dem es bis zur albanischen Unabhängigkeit im Jahre 1912 gehörte.
1805 besuchte François Pouqueville, französischer Konsul in Ioannina am Hof von Ali Pascha, Butrint und berichtete danach von zwei Mauerringen, einer römischen Stadt, einer Akropolis und einer byzantinischen Kirche. Émile Isambert, der Butrint 1881 besuchte, bestätigte die Beobachtungen des Franzosen. 1897 publizierte Eugen Oberhummer einen ersten Überblick zur Geschichte der antiken Stadt.

Nach einigen Tagen Aufenthalt in Sarande, verlasse ich diesen schönen Ort mit Kurs nach Korfu, wo meine Frau Dorothea und die schon mit gesegelten Freunde Teresa und Mak eintreffen, um im ionischen Meer die
„Zeit zu vergeuden!“

Ich freue mich!
Willy

 
Bilder von der Fahrt vo Vlore nach Sarande

 
Bilder von Butrint
   
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